In jedem Land gibt es bekanntlich einige ungeschriebene Verkehrsregeln, die einem in der Führerscheintheorie niemand beibringt. In Russland sind diese scheinbar einfach. Jeder fährt wie er will aber dafür so schnell er kann. Wer einen LKW hat ggf. noch etwas schneller.
Auf den Anzeigetafeln für Geschwindigkeit, die man auch aus Deutschland kennt, gab’s in der 70er schon für 95 einen Smiley.
Manöver, über die man sich in Deutschland wochenlang aufregen würde gehören hier zum Standardreportoire – motorisierter Wahnsinn im Minutentakt.
Dennoch funktioniert das ganze erstaunlich gut. Man hilft sich eben. Braucht der Überholer in der Kurve mal eben eine Lücke, wird diese aufgemacht. Geschätzte Fahrzeuglänge zzgl. 40cm sind ausreichend. Wenn’s mal nicht anders geht wird halt eine Dritte spur eröffnet.
Der Sicherheitsabstand von 15 cm ist geschwindigkeitsunabhängig einzuhalten.
Also nicht wundern, wenn man im Rückspiegel einen freundlich lächelnden Russen vermeintlich auf der eigenen Rücksitzbank sieht. Der Schein trügt. Tatsächlich sitzt dieser noch im eigenen Auto.
Achtung, gilt nur für Lada:
Die teils tiefen Schlaglöcher in den Straßen können jederzeit mit 100km/h durchfahren werden. Die Sicherheitstoleranz von 40% kann gern ausgeschöpft werden.
Als Mitteleuropäer muss man das wissen, wenn man sich sicher im russischenken Verkehr bewegen will.